Teamarbeit: Ziele setzen und laufend an der Teamentwicklung arbeiten

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„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“. Was Aristoteles schon wusste, weiß mittlerweile endlich auch der Großteil der Unternehmenswelt. Kein Projekterfolg ohne Team! Und dabei bezeichnet „Team“ eben nicht (ausschließlich) die Ansammlung vieler Spezialisten, sondern das Einheitsgefühl einer Ansammlung kompetenter Mitarbeiter*Innen.

Das dieses Gefühl je nach Projektorganisation nicht von Projektbeginn an besteht, versteht sich von selbst. Projektleitende sollten aber ebenfalls verstehen, dass ein Teamgefühl immer entstehen kann. Und zwar mit Methoden der Teamentwicklung. Lesen Sie hier, was Teamentwicklung umfasst, warum sie so wichtig für den Projekterfolg ist und welche konkreten Teamentwicklungsmaßnahmen für ihr Team und Projekt wichtig sein könnten.

Was bedeutet Teamentwicklung?


Für jedes Unternehmen ist es wichtig, die Bedeutung von Teamentwicklung zu begreifen. Und damit, was Teamentwicklung genau bezeichnet, welche Ziele sie anstrebt und in welche Phasen sie aufgebaut ist.

Teamentwicklung Definition

Teamentwicklung bezeichnet den Aufbau einer verbesserten Zusammenarbeit verschiedener Mitarbeiter*Innen. In unterschiedlichen Phasen formt sich die Zusammenarbeit eines Teams, das auf ein bestimmtes Ziel hinarbeitet.

Generell läuft dieser Teamentwicklungsprozess unbewusst und automatisch ab. Das Team organsiert sich nach seinem Zusammenschluss aus verschiedenen Mitarbeiter*Innen selbst und intuitiv. Von dieser intuitiven Teamentwicklung lässt sich eine aktive und geordnete Teamentwicklung unterscheiden. Nach der intuitiven und passiven Teamentwicklung steuern Teams oft an ihren gesetzten Zielen vorbei. Durchläuft ein Team jedoch einen aktiven und geordneten Teamentwicklungsprozess, kann strukturiert an den Abläufen, Beziehungen und Dynamiken im Team gearbeitet und die Wirkkraft des Teams optimiert werden.

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Ziele der Teamentwicklung


Die Teamentwicklung verfolgt Ziele, die sich generell in zwei Kategorien unterteilen lassen:

1. Zwischenmenschliche Ziele

Förderung eines Teamgefühls

Verschiedene Methoden der Teamentwicklung haben primär das Ziel, ein Teamgefühl zu fördern. Die Mitarbeitenden sollen ein Gefühl für sich und ihre Kolleg*Innen als wirksame Einheit bekommen. Das wirkt sehr motivierend auf die Kolleg*Innen. Statt als Ansammlung kompetenter Individuen wird das Agieren als Team gefördert und entwickelt.

Beziehungen verbessern

Ein weiteres Ziel der Teamentwicklung ist es, die Beziehungen zwischen den Teammitgliedern zu verbessern. Eine konfliktfreie und zielorientierte Zusammenarbeit in einer positiven und anregenden Atmosphäre zu entwickeln.

Genau genommen geht dieses Ziel der Förderung eines Teamgefühls voran. Nur wenn die Beziehungen zwischen den Mitarbeitenden von einem vertrauensvollen, offenen und respektvollen Umgang geprägt sind, kann ein Gefühl der Verbundenheit entstehen. Und damit ein Einheitsgefühl. Eine offene Kommunikation ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

2. Betriebswirtschaftliche Ziele

Erhöhung der Leistung

Der U.S. Amerikanische Management Experte Patrick Lencioni hat Leistungsoptimierung als Ziel der Teamentwicklung in Beziehung gesetzt mit fünf Erfolgsmerkmalen eines Teams.

Die Erhöhung der Leistung sieht Lencioni gewährleistet durch:

  1. Vertrauen zwischen den Teammitgliedern
  2. Konstruktive Auseinandersetzungen zwischen den Mitarbeiter*Innen (und erfolgreiches Konfliktmanagement)
  3. Verbindliches Arbeiten im Team
  4. Zeigen von Verantwortungsbewusstsein im Team
  5. Fokus auf Resultate

Es ist unschwer zu erkennen, dass das große betriebswirtschaftliche Ziel der Leistungsoptimierung durch Teamentwicklung im engen Zusammenhang mit seinen zwischenmenschlichen Zielen steht. Die fünf Erfolgsmerkmale eines Teams sind direkt auf zwischenmenschliche Dynamiken in einem Team zurückzuführen. Das Teamgefühl schwebt über allen Erfolgsfaktoren eines leistungsstarken Teams. Es ermöglicht die Steigerung der Effektivität und Effizienz einzelner Teammitglieder, sowie der gesamten Gruppe.

Aufbau der Teamentwicklung: Die 5 Phasen nach Tuckman


Der U.S.-Amerikanische Psychologe und Organisationsberater Bruce Tuckman hat 1965 ein Phasenmodell entwickelt, nach dem sich Teams entwickeln. Tuckman hat erkannt, dass jedes Team als Organisation wie ein Organismus und damit als lebendes Ganzes gesehen werden muss. Der Organismus durchläuft bestimmte Lebenszyklen, die er mit den fünf Phasen der Teamentwicklung beschreibt.

1. Forming – Die Findungsphase

In dieser ersten Phase des Teamentwicklungsprozesses lernen sich die Teammitglieder kennen. Sie tasten sich gewissermaßen ab. In dem sie einander noch nicht kennen, nähern sie sich langsam aneinander an, testen ihre gegenseitigen Reaktionen auf Handlungen aus. Da sie sich noch nicht einschätzen können halten sich die Mitarbeiter*Innen meist eher zurück und bedeckt.

2. Stroming – Die Konfliktphase

Nach der ersten Phase des Kennenlernens treten oft Konflikte auf. Oft fragen sich die Kolleg*Innen, welchen Status sie in der Gruppe einnehmen, wie viel Macht sie haben und ähnliches. Natürlich werden diese Konflikte selten offen ausgetragen. Oft ist es den Teammitgliedern nicht einmal bewusst. Obwohl diese inneren Konflikte die Beziehungen zu den Kolleg*Innen beeinflussen, treten sie höchstens auf einer sachlichen Ebene in den Vordergrund. Auf der sachlichen Ebene werden dann meist Ziele und Prozesse diskutiert. Dahinter liegen dann eben meist Fragen nach Macht und Status. Blickt man auf die große Kraft des Einheitsgefühls für ein erfolgreiches Team, ist schnell zu bemerken, dass diese Phase des Stormings sehr herausfordernd für ein Team sein kann. Statt sich als Einheit zu fühlen, revalieren die Kolleg*Innen hier oft (unbewusst) gegeneinander.

3. Norming – Die Regelungsphase

Natürlich legen sich irgendwann diese Fragen um Macht und Status. Offen oder verdeckt lösen sich diese Konflikte und das Team beruhigt sich. Eine Akzeptanz der ausgeloteten Verhältnisse tritt ein. Mit der Akzeptanz entsteht der erste Anflug eines Teamgefühls. Man kennt sich nun ein gutes Stück mehr, nachdem man diese erste konflikthafte Phase des Storming überstanden hat, entsteht ein Norming. Normen, die das vom Team akzeptable Verhalten, Leistungsansprüche oder generell den gemeinsamen Umgang betreffen, entwickeln sich.

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4. Performing – Die Leistungsphase

Um performen zu können, sind diese ersten Schritte der internen Koordinationsprobleme und deren Lösung wichtig. Erst jetzt kann das Team zu einer geordneten Arbeitsweise übergehen und leistungsstark als Team agieren.

5. Adjourning – Die Auflösungsphase

Theoretisch existiert diese letzte Phase der Auflösung des Teams nicht immer. Praktisch ist jedoch bekannt, dass sich so gut wie jedes Team, vor allem aber Projektteam irgendwann einmal auflöst. Projekte sind per Definition zeitlich begrenzte Vorhaben. Je nach Projektorganisation ist demnach auch der Zusammenschluss aus Mitarbeitenden zu einem Projektteam zeitlich begrenzt.

Schon vor Projektende kann die gut erkennbare Ziellinie sich auf das Team und das Teamgefühl auswirken. Die Anbahnung des Ungewissen kann zu Leistungseinbußen durch fehlende Motivation, Stress und Sorgen führen. Die Abnahme der Leistung kann in den finalen Projektphasen problematisch werden. Ist man sich ihrer jedoch bewusst, kann mit einer offenen und motivierenden Kommunikation entgegengewirkt werden.

Wege zu einer gesunden Teamentwicklung


Die Phasen, die Tuckman beschreibt, durchläuft (fast) jedes Team. Das ist erstmal weder gut noch schlecht. Wie sich gezeigt hat, bieten einzelne Phasen jedoch ein hohes Konfliktpotenzial und Herausforderungen für das Team. Um diese zu meistern, ist Teamleitern geraten, sich mit einer Ordnung des Teamentwicklungsprozesses vertraut zu machen.

Teamleiter sollten sich der Phasen der Teamentwicklung genauso bewusst sein, wie über deren Kontrolle. Konkret heißt das: Teams müssen geführt werden. Die Teamführung leistet einen immensen Beitrag zu dem Wir-Gefühl, das Teams brauchen. Teambuilding ist eine wichtige Maßnahme davon. Wakeboarden und After-Work Beers leisten einen Beitrag zur Teamentwicklung. Sind aber lange noch nicht alles. Eine angeleitete Teamentwicklung umfasst alle Maßnahmen die bezüglich der Verbesserung der allgemeinen Zusammenarbeit eines Teams getroffen werden. Damit ist die Teamentwicklung eng verbunden mit der Personalentwicklung und Mitarbeiterführung. Führungskräfte müssen auf verschiedenen Ebenen Voraussetzungen schaffen, damit der Zusammenschluss aus Mitarbeiter*Innen sich zu einem Team entwickeln kann.

Gesunde Grundlagen schaffen

Wie soll ein Team wirkungsvoll handeln, wenn es auf unsicherem Boden steht? Teamleiter sollten für stabile, klare und verlässliche Rahmenbedingungen sorgen, unter denen das Team arbeiten kann. Sollte es unter schlechten Rahmenbedingungen überhaupt entstanden sein, ist es schwer sich vorzustellen, dass ein Wir-Gefühl unter unstabilen Rahmenbedingungen lange bestehen bleibt. Was dem Team garantiert werden sollte sind:

  • Klare, erreichbare Ziele
  • Transparente, sinnvolle und faire Zuständigkeitsbereiche
  • Organsierte und strukturierte Arbeitsabläufe
  • Transparente und angemessene Führung
  • Wertschätzender Umgang
  • Eine positive Fehlerkultur

Coaching für eine positive Teamentwicklung  

Damit ein Team sich gut entwickelt, muss es die Teamleitung von Anfang an begleiten. Oft ist es sinnvoll, sich bei diesem Prozess von externen Berater*Innen begleiten zu lassen.

Vor allem, da der Prozess Teamentwicklung mitunter emotional stark aufgeladen sein kann, kann die neutrale und professionelle Beratung eines Coaches große Unterstützung bieten.

Coach und Managementebene bzw. Teamleitung oder HR-Abteilung erstellen in Zusammenarbeit ein Konzept der Teamentwicklung, das den speziellen Bedürfnissen gerecht werden kann. Ein Coach berücksichtigt die Bedürfnisse der einzelnen Teammitglieder, doch auch die Philosophie des Unternehmens, seine Ziele und Werte. Aus dem Repertoire der Methoden der Teamentwicklungsmaßnahmen bedient sich ein Coach durch einen kompetenten Umgang.

Das Repertoire der Teamentwicklungsmaßnahmen eines Coaches umfasst meist dieses Angebot:

  • Theoretisch orientierte Teamentwicklungsmethoden

Damit sind Seminare, Tagungen und Workshops gemeint, in denen die Theorie der Teamentwicklung erklärt und eine innere Haltung trainiert wird. Methodische Spiele werden hier verwendet. Sie umfassen das Üben von Feedbacktechniken; Kommunikationstechniken usw.

  • Praktisch orientiere Teamentwicklungsmaßnahmen

Das sind die Methoden der Teamentwicklung die wahrscheinlich jedem direkt in den Kopf kommen bei dem Wort Teambuilding. Gemeint ist die Stärkung des Teamgeistes durch gemeinsame körperliche und spielerische Erfahrungen im Team. Gemeinsame Ausflüge in Hochseilgärten, Kajakfahrten und andere Aktivitäten die außerhalb des normalen Arbeitsumfelds Teamgeist verlangen.

Escape Room

Fazit


Der Erfolg eines Unternehmens steht und fällt mit der Kompetenz seiner Mitarbeiter*Innen. Die Mitarbeitenden nicht als isolierte Kräfte, sondern als dynamische und kraftvolle Einheit zu verstehen potenziert ihre Leistung. Der Teamzusammenhalt und das Wir-Gefühl im Team sorgt für ein harmonisches Team, was Höchstleistungen durch ein motivierendes Umfeld abliefern kann.

Jedes Team durchläuft eine Entwicklung. Teamentwicklung ist immer auf die eine oder andere Weise gegeben. Damit sie aber kontrolliert abläuft und das Team sich möglichst gut auf seine Ziele, die Ziele des Projekts oder des Unternehmens ausrichtet, ist die professionelle Teamentwicklung unter der Anleitung eines Coaches oft sinnvoll.

Damit ihr Team seine Kompetenzen gezielt nutzen und einsetzen kann und keine Energie an die Hintergrundplanung verloren geht, eignet sich eine Zeiterfassungssoftware als Unterstützung der Teamentwicklung. Probieren Sie TimeTrack in der zweiwöchigen Probeversion jetzt aus!