Digitalisierung: kein Fortschritt ohne Risiko

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Digitalisierung Titelbild

Die Digitalisierung stellt die Arbeitswelt auf den Kopf. Für immer mehr Branchen wird die Digitalisierung Realität. Sie bringt teilweise schwerwiegende Konsequenzen mit sich. Positive wie negative; sowohl Möglichkeiten als auch Risiken.

Spätestens seit dem EuGH Urteil zur verpflichtenden systematischen Arbeitszeiterfassung ist klar: Digitalisierung ist eine Wahl. Zeit also, die Angst vor der Welle zu nehmen, die unaufhaltsam über DACH Unternehmen aller Branchen rollt. Und auf ihr surfen zu lernen.

Was ist Digitalisierung?

Ursprünglich bedeutet Digitalisierung die Überführung von analogem Material in digitale Formate und ihre Weiterverarbeitung und Speicherung. Mittlerweile ist es zu einem Oberbegriff für gesellschaftliche Veränderungen geworden, die aus der Nutzung digitaler Technologien entstanden sind. Für die Arbeitswelt bedeutet das die verstärkte Nutzung digitaler Technologien zur Neugestaltung – und vor allem Effizienzsteigerung – von Arbeitsprozessen. Gewissermaßen schafft die digitale Transformation eine Verdoppelung der Welt in Datenform.

Der private und arbeitende Mensch, Organisationen, Wirtschaftszweige und Gesellschaften nutzen immer mehr digitale Informations- und Kommunikationstechnologien. Damit wird die (digitalisierte) Welt schneller aber auch abstrakter. Prozesse und Ergebnisse werden flexibilisiert und individualisiert. Das hat Folgen für die Arbeitswelt. Werden Dinge abstrakt, werden sie schnell schwer greifbar und beängstigend. Vor welche Herausforderungen stellt die Digitalisierung DACH- Unternehmen? Und welche Chancen bietet sie?

Aktuelle Anforderungen nach Digitalisierung in DACH Unternehmen

Die Digitalisierung und Automatisierung der Arbeitswelt ist ein fortschreitender, nicht aufzuhaltender Prozess. Jedes Unternehmen muss sich ihm früher oder später fügen. Im Gegensatz zu anderen Phänomenen der modernen Unternehmenswelt ist die digitale Transformation kein Trend, der einen Selbstzweck erfüllen soll. Sie soll eine Erleichterung und Effizienzsteigerung des Arbeitslebens darstellen. Darüber hinaus wird sie in manchen Unternehmensbereichen mittlerweile rechtlich eingefordert.

 

entscheidung arbeitsgericht emden

 

Eher früher als später müssen sich DACH-Unternehmen dem EuGH Urteil vom Mai 2019 fügen. Das Urteil, was für große Aufregung in Unternehmerkreisen sorgte, verpflichtet europäische Unternehmen, die Arbeitszeiten seiner Angestellten systematisch zu erfassen. Nur so ließe sich sicherstellen, dass zulässige Arbeitszeiten nicht überschritten werden.

Alle europäischen Arbeitnehmer haben das Grundrecht auf den Anspruch der Einhaltung der wöchentlichen Maximalarbeitszeiten und tägliche Ruhezeiten. Was genau erfasst werden soll, sind die genaue Anzahl an Arbeitsstunden und deren Verteilung über den Tag. Um maximal von diesem Grundrecht zu profitieren, ist Arbeitgebern klar dazu geraten, eine EuGH Urteil konforme digitale Zeiterfassungsmethode einzuführen. Das Urteil wurde in Unternehmerkreisen mit sehr Gemischten Gefühlen aufgenommen. Schließlich bedeutet es in manchen Fällen eine komplette Umstülpung der vorhandenen Systeme.

Gemischte Gefühle

Eigentlich bedeutet Digitalisierung nur, Informationen in Form von binären Zahlen, in Form von 0 und 1 abzubilden und zu speichern. Doch seit der Einführung des ersten Mikrochips wie die Speicherkapazität rasant größer. Informationen können immer umfangreicher gespeichert werden, komplexere Funktionen immer schneller bedienen und erfüllen. Daraus kann unglaublicher Profit gewonnen werden. Diese zunehmende Abstraktion kann verängstigen. Und Hoffnung machen auf erwünschte Eigenschaften in der neuen Arbeitswelt.

Digitale Transformation: Herausforderung und Ihre Möglichkeiten

1. Datenschutz: Gläserne Menschen und Strukturen

Mit steigender Speicherkapazität geht die Sorge um den Datenschutz einher. Jeder Mensch hinterlässt im Internet seine Fußspuren. Zurück zum Vergleich der Digitalisierung der Welt mit dem Smart-Home: Der persönliche Weg ist an den nassen Fußabdrücken auf dem gläsernen Fußboden des Hauses zurückzuverfolgen. Nur dass diese Fußabdrücke nie trocken werden. Die Privatsphäre geht also verloren. Immer umfangreichere persönliche Informationen können über verzweigte Wege in verschiedene Hände geraten. Es gibt kaum noch private Informationen.

Die charakteristische gläserne Beschaffenheit der digitalen Welt nutzen junge Unternehmen für neue Strukturen. Der Trend geht in Richtung Transparenz. Wenn alles von vornherein offengelegt wird, so die Philosophie, wird das Vertrauen und die Zufriedenheit im Team gefördert. Statt Vertrauen in die Sicherheit der Daten zu verlieren, sieht man gegenseitiges Vertrauen durch die Offenlegung der Daten gewonnen. Das Arbeitsklima kann durch die Transparenz zwischen Arbeitgeber und -nehmer durch gegenseitiges vertrauen verbessert werden. Doch transparente Unternehmensstrukturen verbessern nicht nur die Arbeitsatmosphäre, sondern können auch signifikant zur Profitsteigerung des Unternehmens beitragen

2. Soziale Entfremdung oder soziales Netzwerk?

Die digitale Vernetzung schafft neue Kommunikationsmöglichkeiten. Kontakte lassen sich schnell online knüpfen und leicht verfolgen und pflegen. Doch wie tief ist diese Vernetzung wirklich? Und wie sozial? Macht Sie uns nicht eher unsozial? Wenn die interindividuelle Kommunikation nur auf digitalem Wege passiert, bleiben dann nicht bestimmte soziale Aspekte auf der Strecke? Das sind berechtigte Fragen, die sich Individuen innerhalb und außerhalb des Arbeitskontextes stellen.

 

 

Durch die rein digitale Kommunikation ist es leicht, das Gespür, ein gewisses Mitgefühl für seine Mitmenschen und Teammitglieder zu verlieren. Gute Kommunikation basiert schließlich auf so viel mehr als reinen Verbalisierungen. Die sind oft aber das Einzige, was auf digitalem Wege transportiert wird. Die räumliche Distanz von Mitarbeitenden kann bis zu einem gewissen Grad von Online Meetings überwunden werden. Menschliche Nähe vermögen sie allerdings kaum zu schaffen. Das soll natürlich nicht heißen, dass es nicht möglich ist, ein soziales und gut arbeitendes Team zu haben, was auf der ganzen Welt zerstreut ist. Es ist nur sicherlich nicht so einfach, die Kaffeeklatsch Atmosphäre in einen digitalen Raum zu transportieren.

Die Vorteile digitaler Teams liegen ganz klar in der Möglichkeit zur Heterogenität. Die digitale Vernetzung überwindet schneller größere Distanzen als es analog passieren könnte.

3. Bedrohung oder Erschaffung von Arbeitsplätzen?

Fast jede Branche ist von der Digitalisierung betroffen. Die Medienbranche wurde als eine der ersten digital transformiert. Auch der Reise- und Tourismussektor ist schon fast komplett digitalisiert.  Ähnlich sieht es beim stationären Handel, der Pharma- und Autoindustrie aus. Sie haben sicher noch Beispiele aus Ihrer Branche im Kopf. Die Digitalisierung ergreift die Strukturen der Arbeitswelt grundlegend und verändert sie. Sie ergreift den Kunden und damit auch das Angebot. Wer den Kunden erreichen will, muss sich mit ihm bewegen.

Eine der grundlegendsten Ängste, die mit der Digitalisierung einhergeht, ist die Angst vor der Ersetzung menschlicher Arbeitskraft durch immer leistungsfähigere Roboter und Maschinen. Und diese Angst ist nicht unbegründet. Vor allem Arbeitnehmer im produzierenden Sektor; etwa im Berg-und Werkzeugbau befürchten, dass Roboter ihre Arbeitsplätze übernehmen. Andere Branchen boomen regelrecht durch die digitale Transformation der Arbeitswelt. Digitalisierung kann man auch als die Einführung und verstärkte Nutzung von Kommunikations- und Informationsstrategien durch Arbeitnehmer und Organisationen verstehen. Der Job-Boom betrifft folglich vor allem den IT-Sektor und die Informations- und Kommunikationsbranchen. Hier werden neue Jobs geschaffen.

4. Flexible oder unsichere neue Arbeitsverhältnisse?

Wessen man sich sicher sein kann, ist, dass die Digitalisierung die Arbeitswelt umgestaltet. Nicht nur Job Angebot und Nachfrage ändern sich sondern auch die Formen, die Arbeit annehmen kann. Es ergeben sich neue Arbeitsformen die immer mehr in Richtung freies, flexibles Arbeiten ausgerichtet sind. Ein typisches Beispiel ist die Entwicklung des Crowdworking. Im Auftrag von größeren Unternehmen arbeiten Arbeitnehmer ohne feste Anstellung an Designaufgaben, Produktentwicklung oder Marketing-Strategien. Um nur einige zu nennen.

Neben den Freiheiten, auf denen das Modell fußt, basiert es auf Wettbewerb. Der Auftraggeber hat schließlich die Wahl, welches er als das beste Produkt anerkennt und entlohnt. Weltweit gibt es derzeit ca. 20 Millionen Crowdworker. Allein in Deutschland sind es 750.000. Das Beispiel des Crowdworking dient so gut zur Erklärung der Digitalisierung, weil sich in ihm alle Charakteristika der digitalisierten Arbeitswelt wiederfinden. Es vereint das zunehmende Bedürfnis nach Autonomie, nach vielfältigen Skills und die Fragen nach Sozialen Aspekten der Arbeit und Ansprüchen an Jobs.

Generell kann man sagen, dass die neuen Arbeitsmodelle flexibler und unverbindlicher gestaltet sind als herkömmliche. Ihr Fokus liegt auf Autonomie statt auf Sicherheit. Neue Anstellungsverhältnisse sind so unverbindlich wie Arbeitszeiten. Das kann Angst machen. Angst vor dem Leistungsdruck ob der andauernden Wettbewerbssituation. Oder es macht Mut zu selbstständigem, selbst ermächtigendem und selbstbewusstem Arbeiten. Wenn Netzwerke digital zugänglich und schaffbar sind, braucht eine Firma keinen ständigen Sitz mehr. Bürokosten können gespart werden, Arbeitnehmer räumlich und zeitlich flexibler arbeiten. 

5. Kosten und Nutzen neuer Arbeitsmodelle

Die neuen Arbeitsmodelle, die aus der digitalen Transformation entstehen, fragen nach entsprechenden, sie bedienenden Strukturen. Ein Umdenken auf strukturellen und organisatorischen Ebenen ist gefragt. Das kann hohe Kosten bedeuten. Eine Implementierung neuer Arbeitsmodelle, die Digitalisierung aktueller Daten und komplexes Onboarding ist keine schnelle und einfache Aufgabe. Umso flexibler und individueller die neuen Arbeitsmodelle sind, umso aufwändiger kann eine Umstrukturierung sein.

Auch die Tools müssen entsprechend flexibel und individuell einsetzbar sein. Viele Manager bekommen an dieser Stelle wahrscheinlich Kopfschmerzen, weil sie an die Kosten denken, die eine Umstrukturierung mit sich bringt. Die Überführung von analogen zu automatisierten Arbeitsprozessen kostet Zeit und Geld. Es wird neue Hard- und Software benötigt; Fachleute, die die Digitalisierungskonzepte planen, durchführen und überwachen sollen müssen angestellt werden. Die eingeführten Softwares müssen immer auf dem neusten Stand bleiben, können fehleranfällig sein und müssen gewartet werden. Natürlich sind das Dinge, die erst einmal Kopfschmerzen bereiten können. Doch schauen Sie sich um: im Prinzip wurde all das schon gemacht. Es existieren schon viele Softwares für digitales Projektmanagement, die einen schnellen und reibungslosen Ablauf ermöglichen. Und einen gesetzeskonformen.

Erleichterte digitale Transformation durch Zeiterfassungssoftwares

Kommen wir wieder zurück zum EuGH Urteil zur Arbeitszeiterfassung. Digitale Transformation ist keine Entscheidungsfrage. Sie ist in vielen Arbeitsbereichen zur Pflicht geworden. Softwares können eine effiziente Lösung bieten, gesetzeskonform und leicht auf digitale Wege zu wechseln. TimeTrack ist eine der Softwares, die insbesondere gut für die Arbeitszeiterfassung geeignet sind. Stundenzettel schreiben ist innerhalb der neuen Arbeitszeitmodelle weder effizient noch gesetzeskonform.

 

TimeTrack – Stundenzettel 

 

Mit TimeTrack kann die Arbeits- und Projektzeiterfassung automatisiert im Hintergrund ablaufen. Eine digitale Stempeluhr erfasst Arbeitszeiten on- und offline und erlaubt das hin und herwechseln zwischen Projekten. So flexibel und individuell, wie es neue Arbeitsmodelle eben verlangen. Aber auch die Projektplanung, -Durchführung und entsprechende Projektbericht-Erstellung erledigt die App zu großen Teilen automatisiert. Probieren Sie es in einer 2-wöchigen Testversion aus!

Fazit

Die Digitalisierung transformiert die (Arbeits-) Welt. So beängstigend, wie jeder Wandel am Anfang scheint, so viele Chancen bringt er mit sich. Greifen Sie die Möglichkeiten am Schopfe! So sehr am Anfang stehen wir gar nicht mehr. Eigentlich stecken wir schon mitten in der Digitalisierung der Arbeitswelt und wissen um deren Vorteile. Das Erfolgsmuster von Unternehmen im digitalen Wandel steckt in Agilität, Offenheit und Vernetzung. Seien Sie agil, offen und vernetzen sie sich!

Die digitale Transformation zwingt zum Handeln. Wenn einmal Bewegung beginnt, wird der Trägheit entgegengearbeitet und Anhalten erschwert. Wollen Sie und ihr Unternehmen in der heutigen Business Welt aufblühen? Dann öffnen sie sich mutig den Herausforderungen, die die Digitalisierung birgt. Ohne Risiko keine Verbesserung. Den besten Entwicklungen gehen schließlich mutige Entscheidungen voran.