Arbeiten trotz Krankschreibung: Worauf Sie achten sollten

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Inhaltsverzeichnis

  • Fürsorgepflicht des Arbeitgebers
  • Versicherungsschutz
  • Pflichten des Arbeitgebers
  • Pflichten des Beschäftigten
  • Rechtslage beim Arbeiten trotz Krankschreibung

Die Frage, ob man trotz Krankschreibung arbeiten sollte oder nicht, kann zu kontroversen Diskussionen führen. Auf der einen Seite stehen diejenigen, die ihren Arbeitsplatz nicht im Stich lassen möchten und ihrem Pflichtgefühl nachkommen wollen, während auf der anderen Seite die Gesundheitsexperten warnen, dass dies die Genesung verzögern und die Gesundheit gefährden kann. In unserem heutigen Blogbeitrag werden wir uns mit diesem heiklen Thema auseinandersetzen und die Gründe, Risiken und rechtlichen Aspekte beleuchten, die mit dem Arbeiten trotz Krankschreibung verbunden sind.

Doch wann wird eine Krankschreibung überhaupt ausgestellt? Hier finden Sie einen Ratgeber zu den wichtigsten Punkten bezüglich Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen. In Deutschland müssen alle Arbeitgeber ab dem 1. Januar 2023 die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ihrer Beschäftigten elektronisch bei den Krankenkassen abfragen. Der ganze Prozess kann deutlich mit der Software von TimeTrack erleichtert werden. Wie genau, erfahren Sie hier.

Fürsorgepflicht des Arbeitgebers

Die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers ist ein rechtliches Konzept, das sich auf die Verantwortung des Vorgesetzten bezieht, die Gesundheit, Sicherheit und das Wohlergehen seiner Arbeitnehmenden am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Die Fürsorgepflicht ist ein wichtiger Aspekt des Arbeitsrechts und dient dazu, die Interessen des Arbeitnehmers zu schützen und sicherzustellen, dass sie unter angemessenen Bedingungen arbeiten können.

Unter die Fürsorgepflicht des Vorgesetzten fallen:

  • Arbeitsplatzsicherheit
  • Gesundheitsschutz
  • Gleichbehandlung und Diskriminierung
  • Soziale Fürsorge
  • Information und Kommunikation

Verletzungen der Fürsorgepflicht können rechtliche Konsequenzen haben, darunter Schadensersatzklagen und Arbeitsstrafen. Arbeitnehmer haben das Recht, in einem sicheren und gesunden Arbeitsumfeld zu arbeiten, und die Fürsorgepflicht ist ein wesentlicher Schutzmechanismus, um diese Rechte zu gewährleisten.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Anforderungen der Fürsorgepflicht je nach Land und Rechtssystem variieren können. Arbeitnehmer sollten sich über ihre spezifischen Rechte und Pflichten am Arbeitsplatz informieren und sich im Falle von Bedenken oder Problemen an einen Rechtsanwalt wenden oder eine Rechtsberatung anfordern.

Versicherungsschutz

Da eine ärztliche Krankschreibung an sich kein Arbeitsverbot ist, bleibt der Versicherungsschutz unverändert bestehen, selbst wenn die Mitarbeiter trotz Krankschreibung arbeiten. Die versicherungsrechtlichen Bestimmungen gemäß § 5 SGB V und § 2 SGB VII gelten weiterhin so, als ob die Person ohne Krankschreibung zur Arbeit erscheinen würde. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer nach wie vor unter Kranken- und Unfallversicherungsschutz steht, sowohl im Büro selbst als auch auf dem Weg dorthin, zum Beispiel im Falle eines Arbeitsunfalls.

Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass in solchen Fällen immer noch ein erhebliches Risiko hoher Schadensersatzansprüche besteht, wenn die Krankheit die Ursache für einen Unfall sein sollte und dabei Dritte zu Schaden kommen. Arbeiten trotz Krankschreibung ist daher erlaubt.

Pflichten des Arbeitgebers

Der Arbeitgeber hat bestimmte Pflichten, wenn Angestellter trotz Krankschreibung arbeiten. Diese Pflichten können je nach den Gesetzen in Ihrem Land variieren, aber es gibt allgemeine Prinzipien:


  • Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften

Der Arbeitgeber muss sicherstellen, dass die Arbeitsumgebung gesundheitlich und sicherheitstechnisch für den erkrankten Mitarbeiter geeignet ist.

  • Krankheitsmeldung

Der Arbeitgeber sollte klare Richtlinien für die Krankheitsmeldung und die Meldung von Fehlzeiten haben. So lässt sich ein funktionierendes Fehlzeitenmanagement etablieren.

  • Unterstützung und Anpassungen

Der Arbeitgeber sollte erwägen, Anpassungen am Arbeitsumfeld vorzunehmen, um die Genesung zu unterstützen.

  • Vermeidung von Benachteiligung

Der Arbeitgeber darf den Mitarbeiter aufgrund seines Krankheitzustands nicht benachteiligen oder diskriminieren.

  • Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften

Der Arbeitgeber muss alle relevanten Gesetze und Vorschriften im Arbeitsrecht und Gesundheitsschutz beachten.

  • Rücksicht auf die Gesundheit des Mitarbeiters

Die Arbeitsbedingungen sollten angemessen sein, um die Genesung des Mitarbeiters zu unterstützen, ohne seine Gesundheit zu gefährden.


Es ist wichtig zu beachten, dass die konkreten Pflichten je nach den örtlichen Gesetzen und den Umständen variieren können. Daher ist es ratsam, sich mit den örtlichen Gesetzen vertraut zu machen und gegebenenfalls rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen.

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Pflichten der Beschäftigten

Sollte sich ein Beschäftigter dazu entscheiden, trotz Krankschreibung zur Arbeit zu gehen, so gibt es einige Dinge, die beachtet werden sollten, um die eigene Gesundheit, die Genesung und die Kollegen zu schützen.

Zunächst einmal sollte die Gesundheit immer an erster Stelle stehen. Bei schweren oder ansteckenden Krankheiten wie einer Coronainfektion sollte man keinesfalls zur Arbeit gehen, da dies die Genesung behindern und zudem andere Arbeitnehmer gefährden kann. Es sollten die empfohlenen Quarantänevorschriften und Hygienemaßnahmen strikt eingehalten werden, um die Verbreitung zu verhindern und andere zu schützen.

Es ist außerdem wichtig, den Arbeitgeber frühzeitig über den Krankheitszustand zu informieren, da die meisten Unternehmen spezifische Richtlinien für die Meldung von Krankheitstagen haben. Dies ermöglicht dem Arbeitgeber, die Arbeitsbelastung entsprechend anzupassen und gegebenenfalls Vertretungspersonal einzuplanen. In einigen Ländern oder Unternehmen kann es notwendig sein, eine ärztliche Krankschreibung vorzulegen, wenn man aufgrund von Krankheit fehlt.

Auch die Kommunikation mit den Mitarbeitern ist entscheidend, falls man trotz Krankschreibung arbeiten geht. In diesem Fall sollte man die Kollegen darüber informieren und Vorsichtsmaßnahmen treffen, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Dies kann das Tragen einer Maske, häufiges Händewaschen und die Vermeidung von engem Kontakt beinhalten.

Die Arbeitsleistung und Produktivität sollten trotz Erkrankung nicht gefährdet werden. Bei erheblichen Beeinträchtigungen der Arbeitsfähigkeit sollte man dies mit dem Vorgesetzten besprechen und gegebenenfalls Maßnahmen zur vorübergehenden Arbeitsanpassung in Erwägung ziehen. Es ist wichtig, ausreichend Pausen und Ruhezeiten einzuplanen, um sich zu erholen und eine Überanstrengung zu vermeiden, da diese die Genesung und den Krankheitsverlauf erschweren kann.

Abwesenheitsverwaltung mit TimeTrack

Sollte die Anwesenheit auf Grund einer Krankheit doch nicht möglich sein, so ist die Abwesenheitsverwaltung mit TimeTrack eine effiziente Funktion, um Mitarbeiterurlaube und Abwesenheiten zu organisieren. Mit TimeTrack können Mitarbeiter Urlaubsanträge stellen und Vorgesetzte können diese einfach genehmigen oder ablehnen. Die Software erlaubt zudem die Verfolgung verschiedener Abwesenheitsarten und bietet Berichtsfunktionen zur besseren Planung und Ressourcenoptimierung. Damit wird die Abwesenheitsverwaltung im Unternehmen erleichtert und transparenter gestaltet.

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FAQs

Was kann passieren wenn man krankgeschrieben ist und trotzdem arbeiten geht?

Arbeiten trotz Krankschreibung ist grundsätzlich erlaubt, trotzdem müssen Arbeitgeber sicherstellen, dass die betroffenen Arbeitnehmer tatsächlich dazu in der Lage sind. Andernfalls können sie mit rechtlichen Konsequenzen, wie beispielsweise Schadensersatzforderungen, konfrontiert werden.

Sind Mitarbeiter versichert wenn sie krankgeschrieben sind und arbeiten gehe?

Sobald Mitarbeiter ihre berufliche Tätigkeit wieder aufnehmen, sind sie automatisch gesetzlich unfallversichert und gelten nicht mehr als arbeitsunfähig.

Was ist verboten wenn man krankgeschrieben ist?

Es existiert grundsätzlich keine gesetzliche Regelung, die das Arbeiten trotz Krankschreibung verbietet. Eine Krankschreibung stellt lediglich eine Prognose dar und keine zwingende Anordnung: Der Arbeitnehmer hat das Recht, selbst zu entscheiden, ob er früher wieder arbeiten kann und möchte.

Ist eine Gesundmeldung Pflicht?

Eine Gesundmeldung ist vom Gesetz nicht vorgesehen und damit auch nicht notwendig. Fühlt sich der Arbeitnehmer auch nach Ablauf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung noch krank, muss eine Verlängerung bzw. eine Folgebescheinigung beim Arzt eingeholt werden.

Werden gearbeitete Stunden am Krankheitstag gutgeschrieben?

Der gesamte Krankheitstag gilt als gearbeitet, was bedeutet, dass die fehlenden Stunden nicht nachgeholt werden müssen. Wenn die Arbeitsunfähigkeit über den Tag hinaus andauert, wird der darauf folgende Tag als erster Krankheitstag mit Entgeltfortzahlung betrachtet.

Kann man direkt nach dem krank sein in Urlaub gehen?

Der Arbeitgeber darf nicht verlangen, dass der Arbeitnehmer nach einer Krankheit und vor dem Urlaub wieder arbeitet. Ebenso darf ein bereits genehmigter Urlaub nicht gestrichen werden. Als Arbeitnehmer können Sie also grundsätzlich nahtlos nach einer Krankschreibung Ihren genehmigten Urlaub antreten oder arbeiten trotz Krankschreibung.

Sind Arbeitsstunden während Krankheit Überstunden?

Ein Arbeitgeber kann Angestellte nicht zwingen, trotz einer ärztlichen Krankschreibung zu arbeiten. Wenn ein Arbeitnehmer aufgrund einer Krankheit arbeitsunfähig ist und eine ärztliche Bescheinigung vorlegt, ist der Arbeitgeber verpflichtet, dies zu respektieren. Es wäre rechtswidrig und unethisch, einen Mitarbeiter zur Arbeit zu zwingen, wenn er aufgrund von Krankheit nicht arbeitsfähig ist.