Kernarbeitszeit

Festgelegter Zeitraum innerhalb der regulären Arbeitszeit

  • Was ist Kernarbeitszeit?

    Die Kernarbeitszeit (oder Kernzeit) ist ein festgelegter Zeitraum innerhalb des regulären Arbeitstages, in dem alle Mitarbeiter im Unternehmen anwesend sein müssen – üblicherweise definiert in Gleitzeitmodellen. Sie ist immer kürzer als die tägliche Sollarbeitszeit und basiert auf arbeitsrechtlichen Vereinbarungen mit Betriebsrat und berücksichtigt das Arbeitszeitgesetz. Sie kann je nach Betrieb unterschiedlich definiert werden, ist jedoch in der Regel während der Kernarbeitszeit für wichtige Meetings und Besprechungen vorgesehen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Kernarbeitszeit ist wichtig für die Gestaltung flexibler Arbeitszeitmodelle
  • Als Kernarbeitszeit versteht man fest definierten Stunden an denen alle Mitarbeiter verfügbar sind
  • Kernarbeitszeit unterstützt eine effiziente Teamarbeit und interne Kommunikation
  • Die Zeitfenster für Kernarbeitszeit können je nach Unternehmen variieren
  • Die Einführung einer Kernarbeitszeit fördert die Strukturierung des Arbeitstages

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Bedeutung der Kernarbeitszeit

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Unterschied Kern- und Rahmenarbeitszeit

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Vor- und Nachteile der Kernarbeitszeit

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Flexible Arbeitszeiten mit Kernarbeitszeit

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Kernarbeitszeit und Zeiterfassung

Warum ist Kernarbeitszeit wichtig?

Die Einführung von Kernarbeitszeiten dient dazu, trotz flexibler Arbeitszeitgestaltung Koordination, Teamarbeit und Erreichbarkeit zu gewährleisten. Sie schafft einen verlässlichen Rahmen für Abstimmungen, fördert die Produktivität und hilft bei der Einhaltung unternehmerischer Abläufe.

Beispiel: Wenn die Kernzeit von 10:00 bis 15:00 Uhr definiert ist, können Mitarbeitende ihren Arbeitstag flexibel darum herum gestalten, müssen aber in dieser Zeit erreichbar sein – egal ob im Büro oder im Homeoffice.

Wie lange darf Kernarbeitszeit sein?

Kernarbeitszeit darf mehrere Stunden lang sein, in der Regel zwischen 4 und 6 Stunden täglich. Es gibt jedoch keine gesetzliche Höchstgrenze – Unternehmen legen sie in Absprache mit dem Betriebsrat oder durch Betriebsvereinbarungen fest. Wichtig ist dabei, dass sie mit Arbeitszeitmodellen und dem Gleitzeitrahmen sinnvoll kombinierbar bleibt.

Was ist Gleitzeit mit Kernarbeitszeit?

Gleitzeit mit Kernarbeitszeit bedeutet, dass Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit flexibel gestalten dürfen – mit Ausnahme der festgelegten Kernzeit. Innerhalb der Gleitzeitspanne können sie den Arbeitsbeginn und das Ende frei wählen, müssen aber während der Kernzeit verpflichtend anwesend sein.

Was passiert bei Kernzeitverletzung?

Kernzeitverletzung liegt vor, wenn ein Mitarbeiter während der festgelegten Kernarbeitszeit nicht anwesend ist. Dies kann zu organisatorischen Problemen führen und – bei wiederholten Verstößen – auch arbeitsrechtliche Konsequenzen wie Abmahnungen nach sich ziehen. Unternehmen setzen meist auf Aufklärung und Zeiterfassungstools, um Verstöße früh zu erkennen.

Was bedeutet keine Kernarbeitszeit?

Keine Kernarbeitszeit bedeutet, dass es keinen verpflichtenden Zeitraum für Anwesenheit gibt. Mitarbeitende können ihre Arbeitszeiten völlig flexibel einteilen – z. B. im Rahmen einer Vertrauensarbeitszeit. Dies erfordert jedoch ein hohes Maß an Eigenverantwortung und transparente Kommunikation im Team.

Unterschied Kernarbeitszeit und Rahmenarbeitszeit

Die Rahmenarbeitszeit stellt den gesamten Zeitraum dar, innerhalb dessen die tägliche Arbeitszeit flexibel eingeteilt werden kann. Sie erweitert die Kernarbeitszeit und bietet den Mitarbeitern die Möglichkeit, Beginn und Ende ihrer täglichen Arbeitszeit – unter Berücksichtigung der Geschäftszeiten – individuell zu gestalten. Dies gewährt Flexibilität und ermöglicht es, persönliche Bedürfnisse mit beruflichen Anforderungen in Einklang zu bringen.

Der wesentliche Unterschied zwischen Rahmenarbeitszeit und Kernarbeitszeit liegt in ihrer Struktur und Flexibilität. Während die Kernarbeitszeit fest definierte Stunden am Tag umfasst, in denen alle Arbeitnehmer präsent sein müssen, bietet die Rahmenarbeitszeit einen breiteren Zeitrahmen für die Einteilung der Arbeitszeit an. Hierbei haben Angestellte die Freiheit, ihren Arbeitsbeginn und -schluss innerhalb dieses vorgegebenen Rahmens individuell zu wählen, wodurch eine höhere Arbeitsflexibilität  für verschiedene Arbeitszeitmodelle ermöglicht wird.

Die Kernarbeitszeit zielt darauf ab, eine effektive Kommunikation und Zusammenarbeit im Team zu gewährleisten, wohingegen die Rahmenarbeitszeit die individuelle Lebensführung und Bedürfnisse der Mitarbeitende stärker berücksichtigt. Beide Modelle dienen dem Ziel, die Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen, setzen jedoch unterschiedliche Schwerpunkte in Bezug auf Flexibilität und Strukturiertheit des Arbeitstages.

Vergleichstabelle: Kern- vs. Gleit- vs. Vertrauensarbeitszeit

Modell Kernarbeitszeit Gleitzeit Vertrauensarbeitszeit
Anwesenheit Pflicht während Kernzeit Flexibler Keine Erfassung, nur Zielerfüllung
Zeiterfassung Nötig Nötig teilweise entbehrlich
Flexibilität Mittel Hoch Sehr hoch
Betriebsrat Mitsprache möglich Mitsprache möglich kaum Regelung

Kernarbeitszeit bei Teilzeit


Auch Teilzeitmitarbeitende sind von den Regelungen zur Kernarbeitszeit betroffen. Hierbei wird der Prozentsatz der Teilzeitarbeit auf die Kernarbeitszeiten angewandt. Teilzeitbeschäftigte müssen folglich in diesen Zeiten präsent sein, können jedoch außerhalb eine größere Flexibilität genießen, was die Verteilung der verbleibenden Arbeitsstunden betrifft. Somit wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch für teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter ermöglicht. Auch hier ist die Kernarbeitszeit entscheidend für die reibungslose Kommunikation und Zusammenarbeit im Unternehmen.

Praxisbeispiele

„In einem Büro mit Öffnungszeiten von 10–18 Uhr gilt eine Kernzeit von 11–15 Uhr, damit Meetings planbar sind.“

„In hybriden Teams wird bei Homeoffice eine virtuelle Kernzeit festgelegt, in der Mitarbeitende online erreichbar sein müssen, aber frei wählen können, von wo sie arbeiten.“

Gleitzeit mit Kernarbeitszeit


Bei dem Modell der Gleitzeit mit Kernarbeitszeit können Arbeitnehmer ihre Ankunfts- und Abgangszeiten innerhalb der Rahmenarbeitszeit selbst wählen, solange sie während der Kernarbeitszeit anwesend sind. Dies unterstützt eine Work-Life-Balance und kann zur Mitarbeiterzufriedenheit beitragen, da es individuellen Bedürfnissen entgegenkommt. Auch hier ist die Kernarbeitszeit entscheidend für die reibungslose Kommunikation und Zusammenarbeit im Unternehmen. Ein sorgfältiges Zeitmanagement und die Absprache von Abwesenheitszeiten sind jedoch unerlässlich, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und sicherzustellen, dass Deadline eingehalten werden.

Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit


Einige Unternehmen bieten Gleitzeitmodelle an, die ganz auf die Festlegung einer Kernarbeitszeit verzichten. Hier genießen Angestellte maximale Flexibilität. Während solche Modelle große Freiheiten bieten, erfordern sie ein hohes Maß an Selbstorganisation, sowohl seitens der Arbeitnehmer als auch des Managements. Auch in diesen Fällen ist es jedoch wichtig, dass die Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb des Teams gut strukturiert bleibt, um effizientes Arbeiten zu ermöglichen.

Kernarbeitszeit und Home Office


Die Frage der Kernarbeitszeit stellt sich neu im Kontext des Home Office. Durch die räumliche Flexibilisierung sind Unternehmen gefordert, Kernarbeitszeiten so zu gestalten, dass sie der veränderten Situation Rechnung tragen. Hierbei ist eine klare Kommunikation essenziell, um Missverständnissen vorzubeugen und die Arbeitnehmer erfolgreich einzubinden. Langfristig könnten sich alternative Arbeitsmodelle entwickeln, die eine starre Kernarbeitszeit obsolet machen. So wird die Kernarbeitszeit zunehmend zu einem wichtigen Thema in der modernen Arbeitswelt und es bleibt abzuwarten, welche Entwicklungen zukünftig stattfinden werden.

Kernarbeitszeit im Arbeitsvertrag


In einem Arbeitsvertrag kann die Regelung der Kernarbeitszeit verankert werden. Dies versetzt die Arbeitnehmer in die Lage, ihre Rechte und Pflichten genau zu kennen. Für Arbeitgeber bedeutet dies, dass sie eine verlässliche Planungsbasis für die Verfügbarkeit ihrer Mitarbeiter haben. Solche Regelungen sind vor allem in Arbeitsbereichen mit hohem Kooperationsbedarf üblich.

Vor- und Nachteile der Kernarbeitszeit

Vorteile von Kernarbeitszeit

  • Strukturierte Arbeitszeiten: Kernarbeitszeit fördert eine konsistente Struktur innerhalb des Arbeitstages, die zu effizienter Teamarbeit und besserer Planbarkeit beiträgt.
  • Verbesserte Kommunikation: Die Präsenz aller Mitarbeiter während der Kernzeiten erleichtert die Abstimmung, die Durchführung von Meetings und die schnelle Entscheidungsfindung.
  • Transparenz und Fairness: Ein klar definierter Arbeitszeitrahmen sorgt für Transparenz und wird oft als fairer empfunden, da für alle dieselben Regeln gelten.
  • Work-Life-Balance: Durch die Kombination von Kernzeiten mit flexiblen Arbeitsmodellen können Mitarbeitende ihre Arbeits- und Privatleben besser koordinieren.

Nachteile von Kernarbeitszeit

  • Eingeschränkte Flexibilität: Für manche Mitarbeiter kann die feste Kernzeit die Flexibilität einschränken und weniger Möglichkeiten bieten, individuelle Arbeitsvorlieben umzusetzen.
  • Potenzielle Stressfaktoren: Die Notwendigkeit, zu festgelegten Zeiten präsent zu sein, kann für Mitarbeiter mit langen Pendelwegen oder privaten Verpflichtungen Stress verursachen.
  • Weniger Autonomie: Die Festlegung von Kernarbeitszeiten kann das Gefühl der Autonomie unter den Mitarbeitern verringern, da sie weniger Kontrolle über ihre Arbeitsgestaltung haben.
  • Herausforderungen im Home Office: In Zeiten zunehmender Fernarbeit kann die Einhaltung von Kernarbeitszeiten zu Herausforderungen führen, insbesondere wenn Teams über verschiedene Zeitzonen verteilt sind.

Flexible Arbeitszeiten mit Kernarbeitszeit

Obwohl die Kernarbeitszeit für den reibungslosen Betrieb eines Unternehmens wichtig ist, gibt es inzwischen immer mehr Unternehmen, die flexible Arbeitszeiten anbieten. Dies bedeutet, dass Mitarbeiter ihre Arbeitszeit innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen selbst bestimmen können. Dadurch soll eine bessere Work-Life-Balance ermöglicht werden und die individuellen Bedürfnisse der Arbeitnehmer berücksichtigt werden.

Flexible Arbeitszeiten, kombiniert mit einer Kernarbeitszeit, stellen einen innovativen Ansatz dar, um den sich wandelnden Anforderungen moderner Arbeitnehmer gerecht zu werden. Dieser Hybridansatz ermöglicht es den Mitarbeitern, ihre Arbeitszeiten um die festgelegten Kernstunden herum flexibel zu gestalten, fördert dadurch die Eigenverantwortung und steigert die Arbeitszufriedenheit. Es unterstützt auch Unternehmen dabei, talentierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten, indem es eine attraktivere und anpassungsfähigere Arbeitsumgebung bietet.

Verletzung der Kernarbeitszeit

Die Nichteinhaltung der Kernarbeitszeit kann zu erheblichen Störungen im Geschäftsbetrieb führen. Unpünktlichkeit oder Abwesenheit während dieser Zeiten beeinträchtigt die Zusammenarbeit und die Effizienz des Teams, da geplante Meetings und Arbeitsabläufe ins Stocken geraten können. Es ist daher im Interesse des Unternehmens und der Angestellten, eine Kultur der Verantwortlichkeit und Pünktlichkeit zu fördern. Verstöße sollten zunächst durch konstruktive Gespräche angesprochen werden, um die Ursachen zu verstehen und geeignete Lösungen zu finden. Langfristig kann eine wiederholte Verletzung der Kernarbeitszeit jedoch disziplinarische Maßnahmen erfordern, um die Unternehmensziele und die Arbeitsmoral zu wahren.

Konsequenzen bei Fehlverhalten

Wir die Kernzeit ohne Absprache regelmäßig verletzt, kann das eine Abmahnung zur Folge haben. In schweren Fällen sind sogar Kündigung oder leisrungsrechtlichee Maßnahmen möglich. Plausible Gründe (z.B. Arztbesuch, Verkehr) müssen nachweisbar sein.

Checkliste – Einführung der Kernarbeitszeit

☐ Arbeitszeitgesetz & Verträge prüfen

☐ Betriebsrat in die Planung einbeziehen

☐ Rahmenarbeitszeit definieren

☐ Kernzeit schriftlich festlegen

☐ Mitarbeitende informieren

☐ Zeiterfassung (z. B. TimeTrack) einrichten und Schulen

☐ Regelmäßige Überprüfung und Anpassung sicherstellen

Zeiterfassungssoftware

Mit der richtigen Zeiterfassungssoftware können Sie Kernarbeitszeit sowie alternative Modelle sehr einfach umsetzen. In der Software sind zunächst alle erforderlichen Informationen wie das Ausmaß der Normalarbeitzeit, der Gleitzeitrahmen und die Kernarbeitszeiten (falls vorhanden) abzuspeichern. Anhand von diesen Informationen berechnet die Software automatisch die Plus bzw. Minusstunden, sodass Arbeitnehmer und Arbeitgeber jederzeit einen Überblick über ihre geleistete Arbeitszeit behalten.

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Johanna

Johanna Pauls

Als Freiberuflerin ist effizientes Zeitmanagement besonders wichtig für mich. Ich versuche stets, mein Know-How dazu zu erweitern und anderen dabei zu helfen, ihr Zeitmanagement so mühelos wie möglich zu gestalten.  Daher freue ich mich, neue Skills mit Ihnen zu teilen und Sie so auf dem Weg zum effizienten Arbeiten zu begleiten!