Schritt 1: Festlegung der Alternativen Am Anfang der Nutzwertanalyse stehen verschiedene Fragestellungen, zum Beispiel: Was möchten Sie erreichen? Wie können Sie es erreichen? Wichtig ist es also, zu Beginn der Methode Ihre Ziele zu kennen und diese, so wie auch den Ablauf der Analyse, zu dokumentieren, um letztlich die richtige Entscheidung treffen zu können. Bevor mit der eigentlichen Analyse-Methode begonnen werden kann, geht es in erster Linie darum, alle zur Verfügung stehenden Entscheidungsmöglichkeiten zu definieren. In diese Liste integrieren Sie all jene Alternativen, die für Sie am wahrscheinlichsten infrage kommen. Im ersten Moment scheint es sinnvoll, so viele Alternativen wie möglich anzuführen, allerdings kann dies in der Praxis schnell Nachteile mit sich bringen. Je länger die Liste ist, desto aufwendiger wird auch die Nutzwertanalyse. Prinzipiell ist es daher ratsam, sich von vornherein auf maximal fünf verschiedene Alternativen festzulegen.
Schritt 2: Definition der Kriterien für die Entscheidungen Nachdem die möglichen Entscheidungen festgelegt wurden, gilt es die Bewertungskriterien zu definieren, die für die jeweilige Handlungsoption relevant sind. Hierbei kann es sich einerseits um messbare Kriterien, wie die Kosten, oder aber auch nicht messbare Kriterien handeln. Auch hier gilt Folgendes: Die Liste sollte nicht zu überladen sein. Als Faustregel kann gesagt werden, solange Ihre Liste nicht über 10 Bewertungskriterien hat, sind Sie auf jeden Fall gut dabei. Empfehlenswert ist es auch, generelle K.O.-Kriterien festzulegen. Wenn ein Kriterium nicht erfüllt wird, fällt diese Alternative automatisch weg.
Schritt 3: Gewichtung der Kriterien Nicht alle Kriterien sind letztlich gleich wichtig für Ihre Entscheidungsfindung. Darum geht es jetzt an die Gewichtung der unterschiedlichen Faktoren. Hierfür wird jedem Kriterium ein bestimmter Prozentsatz zugeordnet. Die Gesamtsumme der Einzelgewichtungen muss schlussendlich 100% ergeben. Als kleines Beispiel: Sollte ein Projekt sehr zeitaufwendig sein, dann kann der Stundensatz aus Ihrer Sicht das wichtigste Bewertungskriterium sein, um Ihrem Ziel näherzukommen.
Schritt 4: Bewertung der Kriterien Nach der ganzen „Vorbereitung“ kommen wir jetzt zum eigentlich wichtigsten Schritt der Nutzwertanalyse, nämlich der Bewertung. Jede Ihrer Handlungsoptionen wird jetzt in den einzelnen Kriterien bewertet. Welchen Bewertungsmaßstab Sie dafür definieren, bleibt Ihnen selbst überlassen. In den meisten Fällen wird auf ein Punktesystem zurückgegriffen, wie etwa eine Bewertung von 1 (schlecht) bis 10 (sehr gut). Eine Punktebewertung ist bei der Nutzwertanalyse ideal, da im nächsten Schritt mit diesen Bewertungen weitergerechnet wird. Idealerweise sollten Sie diese Bewertung als Leiter des Projekts nicht alleine durchführen, da es hierbei immer wieder zu einer gewissen Subjektivität kommt. Vor allem betroffen sind hierbei die nicht messbaren Kriterien. Ein Meeting mit all jenen im Unternehmen, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen, ist daher sehr sinnvoll, damit auch jeder mit dem Ergebnis am Ende einverstanden ist.
Schritt 5: Multiplizieren und Summieren der Bewertungen Zuletzt gilt es, die Bewertung der Kriterien zusammenzufassen und auszuwerten. Dafür werden die Punkte, die Sie vergeben haben, mit dem jeweiligen Gewichtungsfaktor dieser multipliziert und schlussendlich addiert. Als Ergebnis erhalten Sie eine einzelne Zahl, nämlich den Nutzwert. Die Alternative mit dem höchsten Gesamtnutzwert in Ihrem Bewertungsverfahren ist auch das Ergebnis mit dem höchsten Gesamtnutzen.