Die beliebtesten Vorgehensmodelle im Projektmanagement

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Vorgehensmodelle Projektmanagement – in Anzahl und Variation sind die verschiedenen Frameworks und Methoden im Projektmanagement sehr divers und der Überblick über alles kann schnell verloren gehen. Dieser Blog-Beitrag soll Ihnen insbesondere im IT Projektmanagement die Unterschiede und Spezifika von verschiedenen Vorgehensmodellen aufzeigen und die Wahl der Modelle erleichtern.

Was sind Vorgehensmodelle im Projektmanagement?


Die Vorgehensmodelle des Projektmanagements sind Methoden und Frameworks für einen strukturierten und standardisierten Ablauf während der gesamtem Projektlaufzeit eines Vorhabens zum Beispiel durch methodisch gesteuerte Phasen und Prozesse des Projekts.

  • Eine festgelegte Projektart ist die Voraussetzung für optimale Anwendung der gewünschten Methodik
  • Spezifisch für das Unternehmen festgelegte Vorgehensmodelle im Projektmanagement als zentrale Bestandteile des Projektmanagements

Mit Projektvorgehensmodellen sind also Projektmanagement Methoden und Systeme gemeint, auch die des IT Projektmanagement.

Der Einsatz von Tools wie TimeTrack kann Arbeitgeber:innen im Projektmanagement Überblick verschaffen mittels top-down Auswertungen und Soll-Ist-Vergleichen von Zeit und Budget des gesamten Projekts sowie einzelner Tätigkeiten. Krisen und Entwicklungen, die nicht nach Plan verlaufen sind so sehr leicht zu erkennen.

 

 

1. Das sequentielle Vorgehensmodell  


Ein sequentielles bzw. klassisches Vorgehensmodell verläuft linear. Dieser Ansatz grenzt im klassischen Projektmanagement Phasen ab. Hier sollte es schon zu Beginn detaillierte Anforderungen an das Projekt geben. Eine intensive Planungsphase ist notwendig und soll zu wenig voraussehbaren Änderungen führen. Charakteristisch sind also detailliert geplante und definierte Projektverläufe in diesem Vorgehensmodell.

Wasserfallmodell

Ein Beispiel ist die „Wasserfall Methode“ mit einem Entwicklungsprozess einzeln aufeinander folgender Phasen jeweils nach Abschluss der Vorhergehenden. Sie bauen aufeinander auf und werden bei Abschluss dokumentiert, um alle Entwicklungen nachvollziehbar zu machen.

  • einfach und leicht verständlich
  • ohne Schulungen realisierbar
  • strukturiert bei geringem Aufwand durch Management
  • hohe Risiken durch unvorhersehbare Ergebnisse
  • Fehler erst am Ende der Testphase erkennbar
  • hoher Aufwand und hohe Kosten

V-Modell

Das Vorgehensmodell im Projektmanagement ist sehr ähnlich zum Wasserfall Modell, da alle Anforderungen zu Beginn des Projekts klar definiert und nicht mehr zu ändern sind.  Das V-Modell ist ein lineares Vorgehensmodell mit sequentieller Durchführung aller Aktivitäten und Aufgabenstellungen. Jede Phase besitzt feste Tests im Gestaltungsprozess des Produkts für eine hohe Qualität und Effizienz.

  • geringe Projektrisiken
  • hoher Zeit- und Kostenaufwand
  • Feste Tests in den Validierungsphasen
  • Generisch und allgemein
  • Eher für größere Projekte geeignet

CPM

Die „Critical Path Methode“ bzw. die „Methode des kritischen Pfades“ basiert darauf, dass Prozesse in der Produktion erst dann beginnen können, wenn andere Aktivitäten beendet sind. Unter der Priorisierung von Ressourcen wird Steuerung des Vorhabens in diesem Vorgehensmodell danach ausgelegt.

  • Überblick über gesamten Projektablauf notwendig
  • Minimierte Laufzeit mittels der Projektmanagement Methoden
  • Verzögerungen früh erkennbar und Konsequenzen evaluierbar
  • Ungewisse Zeitplanung

CCPM

Das „Critical Chain Projektmanagement“ ist die Weiterentwicklung von CPM. Der Fokus liegt auf benötigten Ressourcen und deren Verfügbarkeit. Diese ist im kritischen Pfad vom Projektmanagement festgelegt und mit Zeitpuffern für Projektfristen versehen.

  • Zeitpuffer schnell aufgebraucht durch individuell andere Bewertungen der Priorität
  • Ressourcenknappheit als Normalfall
  • Projekte werden sinnvoll je nach verfügbaren Ressourcen umgesetzt
  • Priorisierung der Projekte und ihrer Themen ist zwingend notwendig

2. Inkrementelles Vorgehensmodell


Diese Vorgehensmodelle sind hybride Mischungen aus linear und iteartiv. Der Entwicklungsprozess ist in Iterationen eingeteilt in denen jeweils neue Inkremente des Produkts entwickelt sowie ausgeliefert werden. Bereits beendete Inkremente bleiben unverändert.

RUP

Das Vorgehensmodell „Rational Unified Process“ ist eine Kombination aus linearen und iterativen Methoden. Den Prozessen von den Projekten können 4 Phasen zugeordnet werden. Konzept (1), Entwurf (2), Implementierung (3) und Übergabe (4) können, bis auf die einmalige erste Phase, beliebig oft wiederholt werden, parallel zur Analyse der Anforderungen, Implementierung und Testung.

  • stabile und flexible Lösungen
  • nicht so schnell, wie rein agile Vorgehensmodelle bei der Lösung von Aufgaben
  • frühes Erkennen von Risiken
  • erhöhter Aufwand der Arbeit durch komplexes Projektmanagement

3. Iteratives Vorgehen


Agile Methoden arbeiten mit einzelnen Phasen mit mehreren Iterationen, in denen das Produkt immer wieder an das Thema und die Kundenwünschen angepasst und erweitert wird. Auf Basis des Feedbacks werden die Anforderungen und das Ziel in jeder Phase angepasst. Agil steht für ständige Verbesserung, denn vollständige Spezifika müssen nicht direkt zu beginn bekannt sein und für Kommunikation mit den Kundinnen und Kunden.

Scrum

Scrum“ ist das beliebteste Framework im agilen Management durch seine simple Umsetzung und einfache Problemlösung. Es ist losgelöst von komplizierten Entwicklungszyklen und starren Vorgaben der Zeitpläne. Der Scrum Master hat die Hauptaufgabe, alle Schwierigkeiten für einen erfolgreichen Projektverlauf zu beseitigen. Die Arbeit am Thema findet in Sprints und Dailys für eine schnelle Entwicklung und Testung statt.

  • besonders für kleine Teams geeignet
  • schnell durch wenige Vorschriften und Selbstorganisation
  • geringer Dokumentationsaufwand
  • keine Handlungsempfehlungen
  • potentiell nicht mit Unternehmensstrukturen vereinbar
  • erfordert viel Kommunikation und Abstimmung in der Organisation aller Beteiligten

Kanban

Das Framework von „Kanban“ im Projektmanagement bezieht sich in seinen Standards auf die Arbeitskapazitäten der Gruppen. In der Praxis werden mit diesem Modell mehr Kriterien erfüllt, um im Projektverlauf einen kontinuierlichen Arbeitsbeitrag zu erbringen. Hierfür helfen viele Visualisierungen jeder Aufgabe vom Projekt, um diese dann individuell in jede einzelne Phase verschieben zu können.

  • schnell ersichtlich, wo Fortschritte und wo Probleme sind
  • auf zahlreiche Projekte und im IT Projektmanagement anwendbar
  • strukturiertes Arbeiten nach Kapazitäten
  • eher für kleine Projekte, denn Unübersichtlichkeit ist möglich
  • ungeeignet für Dokumentation

XP

Das „Extreme Programming“ ist eine agile Methode des IT Projektmanagements zur Verbesserung der Softwarequalität in Sprints und Iterationen in Abstimmung mit den Stakeholdern.

  • einfache Softwarestruktur
  • Orientierung an Anforderungen der Kundinnen und Kunden
  • schnelle Änderungen innerhalb der Sprints
  • für große IT Projekte
  • schnelle Programmierung und teilweise Weglassen der Tests

Spiralmodell

Der Fokus des Spiralmodells liegt auf der Bewertung von Risiken des Projektteams durch Spezialisten in jeder Iteration. Vier Phasen sollen im Prozess ermöglichen eine detaillierte Planung (1), Risikoanalyse (2), Entwicklung des Produkts (3) und kritischen Bewertung des ausgelieferten Inkrements (4) zu ermöglichen. Dies kann beliebig oft wiederholt werden und bei jeder Iteration werden Anforderungen und Ziele angepasst.

  • Lange Dauer: eine Iteration mit je 4 Phasen dauert ca. 6 Monate
  • Minimierung möglicher Risiken
  • Flexibel und mögliche Integration anderer Vorgehensmodelle
  • hoher Managementaufwand
  • Vorgehensmodell eher für große Projekte geeignet
  • Projekte mit unklaren Anforderungen an die Aufgabe des Teams

4. Change Management Vorgehensmodelle


Change Management Methoden können verwendet werden, wenn die Vorhaben Fachbereiche übergreifen und zu großen Veränderungen führen.

XPM

Das „Extreme Projektmanagement“ steht konträr zum klassischen Modell der Wasserfallmodell. Projektplan, Budget und Ergebnisse werden in jeder Phase auf neue Anforderungen angepasst.

  • einfacher Umgang mit geänderten Anforderungen an das Unternehmen und in der Projektumgebung
  • kurzweilige Projekte

ECM

Die „Ereignisketten Methode“ bzw. „Event Chain Methodology“ ist ein Vorgehensmodell, dessen Grundlage es ist, potentielle Risiken außerhalb des Umfangs vom Projekt zu betrachten. Das bedeutet, ein Risikomanagement muss bestehen, um einem unerwarteten Trend im Projektverlauf entgegenzuwirken.

  • Standards in den Abläufen möglich
  • rein formale Strukturen
  • keine Berücksichtigung der Umgebung vom Projekt
  • potentielle Risiken wirken sich stark auf Zeit und Budget aus

5. Prozessbasierte Vorgehensmodelle im Projektmanagement


Thema der prozessbasierten Vorgehensmodelle im Projektmanagement ist zum Beispiel, die Vorhaben als Sammlung von Prozessen verstehen.

Lean

Lean“ steht für die Optimierung der Ressourcen, um verschwenderisches Verhalten zu vermeiden. Der Prozess von Tätigkeiten wird detailliert analysiert und charakterisiert. Mit den geringsten Ressourcen und Aufwand soll das bestmögliche Produkt erstellt werden.

  • Engpässe und Verzögerungen vermeiden
  • Input-Output Optimierung

Six Sigma

Six Sigma“ ist ein Framework verschiedener Werkzeuge und orientiert sich in seinen Methoden und Projektplänen an statistischen Modellen und somit soll die Qualität gesteigert und Fehler fast zu 100% vermieden werden.

  • alle Aspekte von Prozessen berücksichtigt
  • Verbesserungsvorschläge bevor Fehler geschehen
  • datengesteuert und weniger flexibel
  • durch eventuell eingeschränkte Kreativität und Innovation nicht für jede Projektart geeignet

Lean Six Sigma

Lean Six Sigma“ ist die Kombination von Lean und Six Sigma. Das Vorgehensmodell im Projektmanagement beschäftigt sich also mit Fragen der Vermeidung von Verschwendung und von Fehlern. Seine Themen führen zu Effizienz und Qualität der Unternehmensprozesse, indem Probleme genau beschrieben, eine Problemlösung identifiziert und Verbesserungen nachhaltig gestaltet werden.

  • Optimierung der Effizienz von Zeit und Budget
  • Orientierung an Anforderungen der Kundinnen und Kunden

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Prozessbasiertes Projektmanagement

Bei dieser Methodik werden Ziele der Projekte und IT Projekte auf eine Reihe von Zielen vom Unternehmen abgestimmt. Inhalt der Methode ist also, dass jedes Projekt einen Beitrag zu den Unternehmenszielen erbringt.

  • Strategische Ziele und Aufgaben
  • Optimierung und Effizienz auf allen Ebenen vom Unternehmen
  • Eventuell eingeschränkte Kreativität bei Ausführung vom Vorgehensmodell im Projektmanagement

6. Andere Vorgehensmodelle im Projektmanagement


Neben den vorherigen Vorgehensmodellen bestehen noch zahlreiche andere.

Prince2

Das Akronym steht für „Projects in Controlled Environments„, also für Projekte in kontrollierten Umgebungen. Es basiert auf Transparenz, Kontrolle und Kommunikation. Grundlage dafür sind überschaubare Phasen und verschiedene Teilsequenzen. Das Prince 2 Projektmanagement Modell besteht aus sieben Grundprinzipien, sieben Themen und sieben Prozessen.

  • Projekte mit flexiblen Rahmenbedingungen und unterschiedlicher Komplexität
  • Toleranzgrenzen für Spielraum
  • Planabweichungen sind schnell ersichtlich
  • Fehlermanagement und Lektionen
  • Nutzen immer nachvollziehbar

PRiSM

PRiSM“ als Vorgehensmodell steht für „Projects integrating Sustainable Methods„. Es trägt also die Bedeutung der Projekte im Sinne nachhaltiger Methoden. Dies hat nicht nur die Bedeutung der Aufgabenerfüllung von Projekten, sondern die Themen sollen durch viele ökologischer und nachhaltiger Richtlinien ausgeführt werden.

  • Umweltfreundliches Vorgehensmodell
  • Themen und Beitrag des Projekts orientieren sich an ökologischen und sozialen Auswirkungen
  • Effizienz steht eventuell Nachhaltigkeit gegenüber

Benefits Realization

Dieses Vorgehensmodell beschäftigt sich mit dem Thema der Nutzenrealisierung in Projekten. Im Vordergrund steht der Mehrwert des Produkts für die Stakeholder.

  • Dauerhafte Abstimmung vom Produkt auf Kundenwünsche
  • Keine Orientierung anhand von Zeit und Budget

7. PMBOK Framework


Das „PMBOK“ Vorgehensmodell ist keine offizielle Methode des Projektmanagements, eher ein Prozessrahmenwerk. Das „Project Management Body of Knowledge“ definiert sich durch die Ordnung, die Projekte und IT Projekte erhalten. Eine Einteilung in fünf Prozessgruppen wird häufig angewendet. Hierzu gehören Initiierung (1), Planung (2), Ausführung (3), Überwachung (4) und Abschluss (5).

  • Betriebliche und produktspezifische Elemente fehlen
  • Keine Methode
  • Prozesse können auch in jeder Phase eines Projekts vorkommen

Vorgehensmodelle des IT Projektmanagements


Das IT Projekt ist strategisch oder organisatorisch und betrifft die IT Infrastruktur der Hardware einer Firma oder Softwares mit zusätzlichen Aus-und Weiterbildungen von Kundinnen und Kunden. IT Projekte finden in nahezu allen Unternehmen statt, denn sie versprechen häufig eine Wachstum des Unternehmens. Hier finden Sie eine kleine Zusammenfassung von praktikablen Vorgehensmodellen.

  • Extreme Programming: geeignet für Software Engineering
  • V-Modell: geeignet, wenn Störungen und veränderte Termine nicht möglich sind – Medizinbereich oder Infrastruktur
  • Wasserfallmodell: Projekte mit festen und klar definierten Anforderungen z.B. der Website Entwicklung mit vorhersehbarer Planung und Budget (für staatliche Projekte mit ständiger Notwendigkeit von Überwachung der Prozesse)
  • Scrum: geeignet für Software Engineering
  • Rational Unified Process: große und risikobehaftete Lösungen der Softwareentwicklung mit einer Use-Case-Entwicklung und hochwertige Softwares
  • Spiralmodell: große und komplexe Projekte mit anspruchsvollen Anforderungen wie für die Forschung und Entwicklung
  • Inkrementielles Vorgehensmodell: Systeme sind schlechter strukturiert, also eher für kleine Systeme oder kritische Software für komplexe Projekte wie Webdienste von Fluggesellschaften

Klassisch vs. agil im IT Projektmanagement

Die Digitalisierung und zugehörige Softwares verlangen oft agile Methoden. Die technologische Ausstattung ist mit klassischen Projektmanagement Methoden zu meistern. Agile Arbeitsweisen der Softwareentwicklung stehen klassischen Methoden der Hardware Themen gegenüber. Für IT Projekte und ihre Umsetzung gibt es oft keinen planmäßigen Ablauf, Tests und Feedback sind die Grundlagen der stetigen Verbesserung der Produkte.

TimeTrack – die perfekte Software zum Projektmanagement


Eine digitale Projektakte, Berichte und Benutzer Reports über die häufigsten Tätigkeiten sind nur der Anfang. Die digitale Projektstempeluhr optimiert die Zeiterfassung und ein digitales Dokumentenmanagement führt zu einem allseitigen Überblick. Die Arbeitsprozesse und Projekte werden transparent und einzelne Tätigkeiten nachvollziehbar. TimeTrack bietet ebenfalls die Möglichkeit der Signalisierung bei der Überschreitung von verfügbaren Ressourcen, unter anderem indem Ausgaben inklusive Reisespesen und Materialkosten erfasst werden. Holen Sie sich unsere 14-tägige und unverbindliche Testversion und überzeugen Sie sich selbst.

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Zusammenfassung


Es gibt zahlreiche Vorgehensmodelle im Projektmanagement und alle besitzen ihre Vorteile und Nachteile. Informieren Sie sich bereits vor dem Projektstart über hilfreiche Tools und jede einzelne Methodik.